27-28.12



Portugal, wir sind angekommen. Und nun sitze ich im Waschsalon und nutze das W-Lan, denn ein wenig über Stündchen müssen wir hier noch verweilen.

Doch lassen wir den gestrigen Tag Revue passieren.

Wir sind also Vormittags los von Bolonia. In der Nacht hatte ein heftiger Wind angefangen zu blasen und schüttelte den Schweden ordentlich durch. Und Wärme hat der Wind mitgebracht. Es waren über 20 Grad draußen. Nach dem Start wollten wir eigentlich noch mal hinauf in die Felsen, oberhalb von Bolonia und den Blick auf Afrika genießen. Den Tipp hatte uns Hermann gegeben. Aber der starke Wind hatte auch Dunst mitgebracht und von Afrika war nicht viel, bzw. so gut wie nichts zu sehen. Deshalb sind wir direkt in Richtung Cadiz usw. gestartet. Der extrem böige Wind ließ den Schweden auf der Straße wie eine alte Hansekogge schaukeln. Zum Teil war das echt unangenehm wenn man hinter jeder Kuppe wie wild gegenlenken musste. Aber irgendwann hatten wir Rückenwind und der dicke Kasten fungierte wie ein großes Segel.

In Chiclana de la Frontera laufen wir einen Aldi an und kaufen ein. Da es nur Wasser ohne Kohlensäure gibt, laufe ich noch zum Lidl rüber, da weiß ich das es Wasser „Con Gas“ gibt.

Auf dem Rückweg zum Schweden bläst der heftige Wind mir die 10 € Restgeld und den Kassenzettel aus der Tasche. Das Kleingeld bleibt drin. Menno, das ärgert mich richtig :D

Aber wir hoffen das das Schicksal jemanden gnädig ist, der die 10 € gut gebrauchen kann und demjenigen diese zufliegen lässt ;)


Weiter geht es Richtung Jerez und dahinter auf die A2000 nach Tribujena. Dann irgendwann auf eine Wellblechpiste in Richtung des Guadalquivir. Der Fluss ist geprägt von den Gezeiten des Atlantik. Es macht Spaß die kräftige Strömung zu beobachten und wie sich der Fluss langsam „füllt“.



Der Platz an dem wir stehen ist absolut ruhig. Fast schon gespenstisch still. Nur die Rufe der Käuzchen sind Nachts zu hören. Und ein paar dicke Schiffe kommen mit der ablaufenden Flut aus Sevilla herunter gefahren.


Vormittags passe ich einmal nicht auf und verfranse mich in den „Straßen“ im Delta und so geht es 38 km Offroad bis wir wieder Teer unter den Rädern haben, durch eine riesige Deltalandschaft des Guadalquivir die landwirtschaftlich genutzt wird.


....das Delta, etliche Kilometer Wellblechpisten zwischen den "Feldern"


Irgendwann geht es dann wieder kurz vor Sevilla auf die Autobahn und immer in Richtung Westen, Portugal entgegen.

Kurz vor Portugal fließen noch mal 90 € an Diesel in den Tank und nun waschen wir Wäsche, bzw. erledigt das der Waschautomat für uns. Genauer gesagt zwei Stück ;)

Dann wollen wir noch ein paar Kilometer weiter und in der Nähe von Tavira einen Stellplatz an der Lagune aufsuchen, den ich schon kenne. Ich hoffe mal man kann dort noch in Ruhe die Nacht verbringe, so wie es vor ein paar Jahren der Fall war.


29.12 Sonntag


Keine Sonntagsbrötchen zum Frühstück.

Das hat mehrere Gründe ;) Zum einen ist der Vasilli Pardini-Campingbackofen noch mit Pizza Calzone angefüllt, die wir zum Abendbrot nicht schafften und locker noch mal für das Mittagessen reicht, dann wollen wir auch ziemlich schnell heute morgen weg vom Praia de Fuseta, denn der Platz taugt zwar zum Übernachten aber so richtig cool ist der nicht und drittens hatte der Smutje gestern Abend nach dem langen Tag einfach keinen Bock mehr auch noch Brötchenteig zu machen. Dafür hatten wir ja am zweiten Weihnachtsfeiertag selbstgebackene Brötchen außer der Reihe.

Der Platz, den ich gestern zur Übernachtung auserkoren hatte, ist in den letzten acht Jahren vom Sandplatz unter Bäumen zu einem pikobello gepflastert, betoniert und geteertem Parkplatz mit Bezahlschranke geworden. Auch sonst war die Ecke voller Fahrzeuge und wir sind dann gleich weiter auf den erstbesten Stellplatz für die Nacht.

Wir sind also ziemlich früh heute Morgen aufgebrochen. Trotzdem zog sich die Fahrt auf der N125 zum jetzigen Stellplatz ewig hin, mit gefühlten 100 Kreisverkehren die es zu umrunden galt.

Dafür sind wir aber an einem Traumstand gelandet. Der Praia da Boca do Rio war mir sehr angenehm in Erinnerung und so wollte ich ihn wieder besuchen. Ich wusste das mittlerweile ein Teil des Strandes als Parkplatz angelegt wurde und die Zufahrt direkt zur Ruine, um die man sich früher stellte, mit Findlingen verbaut ist. So stehen wir also mit noch einigen WoMo‘s auf dem Parkplatz und hoffen heute Nacht nicht weg geschickt zu werden, was wohl des öfteren vorkommt.


Die obligatorische Wanderung hinauf zur Ruine des Forte de Almadena haben wir direkt nach dem Mittag und dem Mittagskäffchen , mit Pizza Calzone gefülltem Bauch, absolviert. Von da oben hat man einen herrlichen Blick auf die Küste.


Dann ging es wieder den Berg hinunter und auf der anderen Seite der Bucht hinauf, von dort kann man ein gutes Foto von der Bucht schießen….



Für morgen ist geplant, das wir rauf fahren an die Westküste nach Aljezura. Dort treffen wir uns mit einer Bekannten aus Schweden, die auch gerade in Portugal weilt. Mit ihr wollen wir Silvester verbringen. Kann sein das wir morgen viel zu labern haben und ich daher keinen Blog schreibe. Und an Silvester könnte meine Lust auf Texterei auch von geringer Intensität sein und daher die Neuigkeiten ausfallen. Also nicht verzweifeln weil es nichts Neues gibt und falls ich wirklich den Laptop eingepackt lasse, dann wünschen wir schon mal Allen einen guten Rutsch in das Neue Jahr...


30.12


Wir haben unseren Platz für Silvester erreicht. Jedenfalls scheint es so, das wir hier stehen bleiben. Hier am Strand des Maulbeerbaumes..

In der letzten Nacht sackten die Temperaturen bis 6 Grad ab und es wurde daher auch im Schweden recht frisch. Deshalb durfte heute morgen beim Frühstück mal wieder die Heizung zum Einsatz kommen. Wir sind schon recht früh aufgestanden und dementsprechend waren wir auch schon kurz vor Neun in Budens, der Ort dem der „Strand an der Flussmündung“ am nächsten liegt, am Intermarche. Dort wurden noch notwendige Sachen gekauft und dann das örtlich Klo zum Entsorgen aufgesucht. Dann ging es quer durchs Land in Richtung Aljezur.

Einmal falsch abgebogen landeten wir anstatt am Strand, in einem Ortsteil von Aljezur. Es ging immer bergan und die Straße wurde enger und enger. Ich lotste den Schweden in Zeitlupe an einem parkenden Auto vorbei und weiter ging es bergan. Und es wurde steiler… und enger… und dann ging nichts mehr. Der Schwede war an einer Engstelle einfach zu breit. Also hieß es die letzten knappen 600 m Rückwärts wieder den Berg runter, um Biegungen herum und an dem geparkten Auto vorbei…

Schon „lustig“wenn Anwohner aus ihren Fenster direkt in das Führerhaus schauen und einem zeigen das man noch ein paar Zentimeter Platz hat…

Schweißgebadet und mit 225er Blutdruck doch ohne anzuecken hat der Schiffsführer das Schiff runter bugsiert. Immer im Spiegel ein Auge auf den Navigator hinter dem Schweden gerichtet. Und der Schwede hat auf der Fahrerseite noch den originalen Außenspiegel von MB aus den Siebzigern. Ich glaube handtellergroß wäre als Abmaß übertrieben.

Aber wie schon geschrieben, es hat geklappt….

Und kurze Zeit später liefen wir dann am Praia da Amoreiro ein, wo dann erst mal ein Mittagsmahl zubereitet wurde. Und da wir uns dort ja mit einer Bekannten trafen, gibt es heute als Foto die menschliche Crew des Schweden beim Mittagsmahl die zusammengestaucht in den Campingstühlen hockt. Also achtet auf den Atlantik im Hintergrund und nicht auf die Statisten im Vordergrund ;)



Nach dem Mittag und dem obligatorischen Kaffee drehten wir eine große Runde mit den Hunden am Strand. Im Flussbett des dort ankommenden Ribereiro de Aljezura kann man wirklich herrlich wandern. Am Strand selbst war doch ein wenig Betrieb. Viele portugiesische Familien hat es bei diesen herrlichem Wetter an das Wasser getrieben...



Wir wünschen Euch Allen dann noch mal einen guten Rutsch in das Neue Jahr. Mögen alle die Wünsche in Erfüllung gehen, die Ihr Euch wünscht und vorstellt. Einige Experten sagen uns ja für 2020 ein „spannendes Jahr“ voraus. Na schaun wir mal….



31.12-01.01 Dienstag / Mittwoch



Ruhig ist es gewesen. Sehr ruhig an Silvester. Eigentlich war kein Unterschied zu anderen Nächten zu spüren. Am Tage war der Strand bei Aljezur noch mal gut besucht. Gegen Abend leerte sich der Parkplatz und in der Nacht standen nur noch wir und drei andere Wohnmobile am Praia da Amoreira. Böllerknallerei oder bunte Raketen am Himmel ? Fehlanzeige. Das erste Silvester mit einer wirklich entspannten Mascha, die ansonsten schwer unter der Knallerei leidet. Fein, das hat gepasst.


Da wir gestern Abend noch feststellen mussten, das der Inhalt unseres Wassertanks zur Neige geht, beschlossen wir den Plan zu ändern und doch schon am Neujahrstag weiter zu reisen.

Also wurde am Vormittag eine Tankstelle in Aljezur angelaufen, wo es Wasser geben soll. Ich habe die Zapfstelle auch gleich gefunden. Aber bunkern durften wir nicht. Das sei streng verboten, erklärte der Tankstellenangestellte, aber 3 km weiter Richtung Norden gibt es auf der linken Seite einen Campingplatz, da könne man Wasser bekommen und auch Schwarz-und Grauwasser entsorgen. Also machen wir uns auf zum besagten Campingplatz. Um kurz danach wieder auf der Straße nach Aljezura zu sein und dann hinter dem Ort an der Quelle Sta. Susana frisches Quellwasser zu bunkern. Die Preise am Campingplatz waren so ausverschämt das ich dann lieber etwas Zeit für das Bunkern von Wasser investiert habe. Ich habe ja nichts gegen Leute die Geld verdienen müssen aber ich mag keine Abzocke.

Und durch unsere Begleiterin hatten wir von der Quelle erfahren. Zumal dieses Wasser qualitativ auch mit dem meist stark nach Chlor riechenden Leitungswasser nicht zu vergleichen ist.

Nach der „Bunkerpause“ ging es weiter auf der N120 und dann auf der N268 in Richtung Carrapateira um von dort zum Praia do Amado zu gelangen. Allerdings war der riesige Strandparkplatz schon ziemlich gut gefüllt. Wir machten mit den Hunden eine kleine Pause, sahen uns den Traumstrand von oben an und beschlossen dann doch, ein Stück zurück zu fahren. 


der bei Surfern sehr beliebte Praia do Armado


Also ging es dann an den Praia da Bordeira. Dort suchten wir uns einen Stellplatz auf dem Parkplatz hinter der Lagune.

Nach einem anständigen Neujahrsmahl mit einer dicken Portion Eis mit Erdbeermus zum Nachtisch, wurde erst mal eine Weile gechillt, dann der Berg Abwasch erledigt und danach eine lange Wanderung hinauf zu den Klippen angetreten auf denen wir den Sonnenuntergang abwarteten.

Zurück am Schweden gab es dann Abendbrot, wir klönten noch eine ganze Weile mit unserer Bekannten und nun sitze ich hier und aktualisiere den Blog. Im Hintergrund höre ich den Atlantik am Praia da Bordeira anlanden….Schön ist‘s….


Praia da Bordeira mit Lagune

02.01 Donnerstag


Planänderung, das kommt ja öfter mal vor. Denn eigentlich wollten wir heute Nachmittag in Barao de Sao Miguel ankern und dort eine Werkstatt unter deutscher Führung anlaufen. So langsam sollte ich mich mal um Ersatz des defekten Scheibenwischermotors bemühen. Ausgebaut ist er nun ja schon ein paar Tage. Auch ein paar andere Sachen wären noch am Schweden zu erledigen.

So sind wir schon in Vila do Bispo gewesen und haben dort am Lidl eingekauft und wollten dann weiter. Aber warum so einfach, wenn das Schicksal vielleicht ganz andere Pläne mit uns vor hat.


Ich mag ja solche völlig irrwitzigen Geschichten, wo sich der Kreis dann am Ende irgendwo so langsam schließt. Die Nornen spinnen die Schicksalsfäden ja auch so, das sie sich mit denen vieler anderer Menschen kreuzen. Und manchmal oder ganz oft nicht nur einmal im Leben.

Also da hatte sich z.B. mein Faden vor vielen Jahren in einem „alten Leben“ mit dem Faden eines Typen gekreuzt, der sich heute als Fahrer der Walküre, einen von ihm umgebauten 608er, auf Weltreise befindet. Und diese Walküre wurde hier in der Gegend erschaffen.  Mehr darüber kann man auf dem Blog des Erbauers lesen, den ich hier einmal verlinken möchte.


hier geht es zum Blog


Kennen gelernt hatte ich oben genannten jungen Mann, damals durch einen Kumpel, der sich im nordostdeutschen Outback niedergelassen hat. Also kreuzten sich zuerst unsere Schicksalsfäden.

Nun habe ich mir gedacht, wenn die Walküre hier erschaffen wurde und es zur damaliger Zeit, es war im letzten Winter, hier einiges an Ersatzteilen in der „Szene“ gab, warum frage ich nicht einfach nach. Und so nahm ich Kontakt auf mit dem Erbauer der Walküre der sich momentan in Mauretanien befindet. Und prompt erhielt ich eine Antwort. Ich solle mich an einem Kumpel von ihm wenden, der diverse Ersatzteile von Düdo‘s vorrätig haben könnte. Und dieser Mensch wiederum wohnt in der Gegend, wo wir zum Wochenende eh hin schippern wollten, weil dort jemand wohnt, den wir besuchen möchten. Da dachte ich, ich frage doch mal letztgenannten, ob dieser vielleicht auch denjenigen kennt, den ich aufsuchen soll. Und bis jetzt scheint es wirklich so, das beide sich kennen. Also haben sich deren Schicksalsfäden längst gekreuzt und meiner bisher nur mit einem Teil davon… Na da muss doch mehr drin sein.

Ja, klingt verworren, ist es auch- aber genau so läuft das nun mal. Einfach kann doch jeder. Außerdem ist‘s so herum viel geiler ;)


Und so stehen wir jetzt hier am Ribeira de Seixe ganz nah am Praia de Odeceixe und ich schreibe diesen Text. Hier wollten wir sowieso eine Nacht verbringen weil auch diesen Stellplatz hatte ich in sehr guter Erinnerung. Und er liegt praktisch auf dem Weg ins Alentejo, wir haben heute Mittag die Landesgrenze zwischen Algarve und Alentejo überschritten. So werden wir morgen Vormittag in das Landesinnere fahren und schauen welche Menschen und Abenteuer dort auf uns warten. Oder um beim oben genannten Thema zu bleiben, welche Schicksalsfäden wir kreuzen werden ;)


der Ribeiro de Seixe


Die Hunde hatten richtig Spaß beim Wandern entlang des Flusses zur Steilküste. Zuvor gab es Mittag und den obligatorischen Mittagskaffee. Die Sonne hat sich heute leider nicht sehen lassen, denn gestern Abend schon bezog sich der Himmel mit einer Wolkendecke. Die Temperaturen befinden sich immer noch im angenehmen zweistelligen Bereich.




03-04.01 Freitag / Samstag


Wir sind im Alentejo angelangt. Und haben kaum Netz. Nur sporadisch, so will ich wenigstens versuchen etwas zu texten.


Die Nacht haben wir nach einer Offrodeinlage bei Lars am Grundstück verbracht, einem netten jungen Mann aus Deutschland, der sich letztes Jahr hier fest niedergelassen hat. Sein Häuschen hat wirklich Flair. So mit Lehm, Natursteinen und ein Mosaikband das sich duch die Räume zieht, gefällt uns das natürlich außerordentlich. Und der Lars ist gut am Schaffen auf seinem Grundstück, das von einen Flachländer wie mich, echt als Hanggrundstück bezeichnet werden muss. Aber Südhang und somit sonnig.

Zusammen mit Lars und seinen Hunden, haben wir eine lange Wanderung durch die Berge gemacht und nach einem Abendbrot noch lange in seiner „Hütte“ am Kaminofen geklönt.


Der Versuch gestern Nachmittags in Corte Brique Ersatzteile für den Schweden aufzutreiben war nicht von Erfolg gekrönt. Aber wir bleiben am Ball. Denn zufälliger Weise ist im gleichen Ort heute Abend eine Pizzaparty, zu der wir mit Lars fahren werden. Und vielleicht ergibt sich doch noch etwas.


Heute Vormittag waren wir in Sao Martinho das Amoreiras. Dort findet jeden ersten Samstag im Monat ein Floh- und Hippimarkt statt. Der große Markt an der Algarve ist ja nun Geschichte, nachdem es dort zu „Unzulänglichkeiten“ gekommen sein soll.

Der Markt heute Vormittag war ganz nett, aber für uns war nicht so wirklich das dabei, was wir suchten.

So sind wir dann schon gegen Mittag am Stausee von Corte Brique gelandet und haben uns direkt hinter der Staumauer auf einem Wendehammer bequem gemacht, an der auch schon ein großer, belgischer LKW steht.

Jetzt kommt gerade noch ein „Bremer“mit belgischem Kennzeichen….


auf der Staumauer, unter uns das weitläufige Dorf Corte Brique


Für Morgen haben wir noch gar keinen wirklichen Plan. Erst mal schauen was sich heute Abend an Bekanntschaften ergibt und ob sich für den Schweden etwas anleiern lässt.

Die Pizzaparty findet in einer alten portugiesischen Bar statt, die von Deutschen wieder zum Leben erweckt und als Verein betrieben wird. So jedenfalls unsere Information bis jetzt.

Wir wünschen schon mal allen Mitlesern einen schönen Sonntag morgen.

Heute war es sonnig, die Solarzellen laden was das Zeug hält. Nachts wird es im Innenland recht frisch, aber immer noch mit nichts zu vergleichen gegen den deutschen Winter ;)


05-06.01 Sonntag / Montag


Samstag Abend ging es also runter in das Dorf Corte Brique zur Pizzaparty. Der Abend war recht frisch aber die Party war trotzdem sehr gut besucht. So gab ergab es sich, das man noch den Einen oder Anderen kennen lernte. Leider konnte ich keinen Scheibenwischermotor organisieren. Die scheinen doch gefragter zu sein, als ich dachte…

Sonntag war Basteltag… Der Schwede wollte mal wieder etwas Fett bekommen. Und leider auch etwas Lot auf den Kühler. Der war nämlich schon vor ein paar Tagen aus seiner Verankerung gehüpft und hat sich mit dem unteren Stutzen auf dem Motorlager abgestützt. Das bescherte uns einen Riss an der Naht zwischen Stutzen und Kühlerrahmen. Als Notlösung wurde schon in Aljezur der Kühler geleert und mit Sikka der Riss abgedichtet. Auf der Pizzaparty hat der Lars dann alle möglichen Kandidaten für das Löten des Kühlers angesprochen und wir wurden auch fündig. So war der Vormittag des Sonntag mit Arbeit ausgefüllt. Kühlwasser ablassen, Kühler ausbauen… Lars erschien mit seinem Flitzer und ab ging‘s zum Kühler löten mitten „in den Campo“.

Zurück am WoMo gab es ein Sonntagsmahl für alle und noch ein paar Gespräche…

Dann musste der Lars zurück auf sein Gehöft, wo die Hunde warteten. Ich widmete mich weiterhin dem Schweden und eine Busbewohnerin hatte ein klitzekleines Problem mit ihrem Motorroller, welches behoben werden wollte.

So hilft man sich untereinander, coole Sache und noch mal vielen Dank für den Spezialisten der den Kühler lötete.

Warum eigentlich die beiden unteren Muttern von der Kühlerbefestigung fehlten bleibt mir allerdings ein Rätsel. Diese auf beiden Seiten zu verlieren, erscheint mir eher unwahrscheinlich…

Heute haben wir nicht allzu viele Kilometer gemacht. Spät starteten wir von der Staumauer und am Grundstück von Bianca und Mario, die ich vor acht Jahren kennen lernte, machten wir erst mal eine Hunderunde und holten uns zwei Kanister Quellwasser.


Die Quelle bei Paderna, die zu dem Grundstück von Bianca und Mario
gehört und als Heilquelle seit "ewigen Zeiten" aufgesucht wird

Bianca wusste nichts von ihrem Glück Besuch zu bekommen und den ollen Spencer nach acht Jahren wieder zu sehen. Sie war sichtlich überrascht aber auch erfreut. Mario kommt leider erst spät Abends aus ihrem Geschäft aus Lagos zurück. Aber Morgen ist ja auch noch ein Tag.

Trotzdem haben wir drei uns schon prima unterhalten, es gab eine Hausbesichtigung und eine kleine Runde auf dem großen Anwesen. Schön haben sie sich es hier in den letzten acht Jahren gemacht. Damals hatten Bianca und Mario das Anwesen gerade gekauft. Jetzt leben sie hier mit ihren Kindern, dazu kommen Pferde, Esel, Hühner und ein paar Hunde und Katzen.


07-08.01 Dienstag / Mittwoch


Heute gibt es wieder Meeresrauschen in der Nacht. Denn wir stehen am Meer. Auf einem Stellplatz oberhalb des Praia do Malhao. Ziemlich spät und leider schon nach dem Sonnenuntergang haben wir hier geankert….

Gestern haben wir den ganzen Tag dort am Grundstück von Bianca und Mario verweilt und erst zum Abend einen Schlafplatz am Barragem do Monte da Rocha aufgesucht. Dort gab es noch eine Hunderunde hinunter zum Stausee, der momentan wenig Wasser führt.

Der Tag war erfüllt mit interessanten Gesprächen auf dem Anwesen von Bianca und Mario und eine ganze Weile saßen wir auch am WoMo in der prallen Sonne. Die Unterschiede zwischen den Temperaturen Nachts und am Tage sind schon enorm.

Am Morgen nutzte Sonja, die selbst einmal in einem Waldkindergarten tätig war, die Gelegenheit einen Waldkindergarten mit Schule kennen zu lernen. Denn die Tochter von Bianca und Mario besucht solch eine Einrichtung. Hier im Alentejo gibt es doch eine Menge an alternativen Lebensrichtungen und das ist auch gut so. Denn irgendwie müssen wir uns ja Gedanken machen, wohin die Reise mit der Menschheit gehen soll. Interessant war es in diesem Zusammenhang zu erfahren, das viele Israeliten sich mittlerweile in der Region nieder gelassen haben. Die Kriegsgefahr in ihrem Land wird ihnen einfach zu hoch. Vielleicht sollten sich Politiker einmal dessen bewusst werden, welche Interessen sie eigentlich vertreten sollten. Und vielleicht sollten sie einmal überdenken, das nur in Frieden eine heile Welt gedeihen kann.

Viele solche Gedanken werden sich wahrscheinlich an dem Ort gemacht, den wir heute aufgesucht haben. Wir statteten Tamera einen Besuch ab. Dieser idyllische Ort, geschaffen von Pionieren alternativer Lebensformen ist wahrlich ein Erlebnis. Man kann schon sagen, ein Stück friedliche Welt in einer herrlichen Landschaft, die durch Wassermanagement in einem seit zig Jahren nicht nur durch Überweidung ausgedörrten Landstrich entstanden ist.

Ich habe eine entfernte Verwandte, die dort in Tamera lebt. Zwar kannten wir uns bis zum heutigen Tage nicht von Angesicht aber trotzdem war das ein willkommener Grund, Tamera einen Besuch abzustatten. Und es hat sich wirklich gelohnt. Das muss man einfach so sagen. Zum ersten, weil wir die Gelegenheit hatten, meine Großcouisine kennen zu lernen. Ein wirklich lieber, reizender Mensch. Und dann hat sie ihren kompletten Nachmittag damit verbracht, uns das Dorf Tamera näher zu bringen. Als erstes durften wir am gemeinschaftlichen Essen in der Schule teilnehmen. Die Schule darf man sich nicht, wie eine Schule vorstellen, die die meisten von uns besucht haben dürften. Der Unterricht findet in Gemeinschaftsräumen statt, in einem Fall eine Jurte. Auch das Schulkonzept ist mit nichts zu vergleichen, was das Konzept einer staatlichen Schule ausmacht. Aber dies alles hier zu beleuchten, würde den Rahmen sprengen.

Für die Schüler beginnt die Schule erst Morgen wieder, aber die Lehrer hatten dort heute einen Vorbereitungstag. Und Anja, meine Großcouisine, ist dort als Lehrerin tätig.So kamen wir in den Genuss eines wirklich leckeren veganen Mittagsmahles. Nach einem Kaffee am Schweden und Besichtigung unserer „Wohnung auf Zeit“ zeigte uns Anja noch einen Teil des Dorfes Tamera. Schon am Vormittag hatte die Schwedencrew den „großen See“ bei einem Spaziergang umrundet, nun ging es hinauf ins Solar-Village. Dort wird an alternativen Energiemethoden geforscht. Wie schon der Name vermuten lässt und da im sonnigsten Teil Europas auch die besten Voraussetzungen vorherrschen, beziehen sich die Forschungen größtenteils auf die Nutzung von Sonnenenergie. Aber auch kleine Biogasanlagen kommen zum Einsatz. Welche, in denen anfallende Rohstoffe aus Trockentoiletten und Biomüll von den Bewohnern die Biogasproduktion ermöglichen, keine Anlagen wie wir sie kennen, in denen in Monokultur angebaute Energiepflanzen diese Aufgabe erledigen.

Wir hatten die kurze Gelegenheit einen Forscher des Wassers kennen zu lernen, der in dem Element Wasser als ganzheitlicher Forscher mehr sieht als das bloße H2O. Eine kurze Demonstration eines Versuches führte uns die Schönheit der Natur vor Augen, welche schon beim Betrachten von Verwirbelungen im Wasser sichtbar werden kann.

Wir besuchten auch die Nähwerkstatt des Dorfes in der nicht nur Kleidung repariert wird, sondern auch aus Resten von Kleidungsstücken, andere, neue Kleidungsstücke entstehen. Meine Liebste, die ja nicht nur eine begeisterte Strickerin ist, sondern auch ab und an die Nähmaschine rattern lässt, war natürlich von der Nähwerkstatt begeistert. In selbiger befindet sich auch die „Klamottenbörse“ für die Erwachsenen des Dorfes. Jeder kann sich von den dort vorhandenen Kleidungsstücken das nehmen, wessen er bedarf. Für die Kinder des Dorfes gibt es an anderer Stelle auch so eine Kleiderabteilung.

Auch im angrenzenden Kräuterhaus kam die Sonja, die ja als Kräuterfrau eine starke Beziehung zu den duftenden, würzigen und heilbringenden Pflanzen hegt, voll auf ihre Kosten. Ein kurzer Plausch mit der dortigen Kräuterfrau bei einem Tee… natürlich einem Kräutertee durfte nicht fehlen.

Dann beschritten wir noch den Berg der in der Mitte des Dorfes liegt und auf dem in jahrelanger Arbeit ein Steinkreis mit 96 Steinen errichtet wurde. Ein wahrlich ergreifender Ort mit einer spirituellen Ausstrahlung.

Wer die Reportage „Ein neues Wir“ kennt, hat diesen Ort schon gesehen. Dort wo das Friedensgebet gesprochen wurde, standen wir heute zum Abschluss unseres Besuches von Tamera.

Der heutige Tag war mit sehr vielen schönen Eindrücken und Informationen ausgefüllt. Es hat uns riesig gefreut, diese alternative Lebensgestaltung in Tamera kennen zu lernen, in dem das Zusammenleben von Menschen, Tieren eingebunden in der Natur und den Gegebenheiten der Umgebung in Würde mit allen Lebewesen auf so großartige Weise vollzogen wird und hoffen das dieses Pilotprojekt eine mögliche friedliche Zukunft der Menschheit aufzeigen kann und zur Nachahmung anregt.



09.01 Donnerstag


Es ist stark bewölkt heute morgen dort am Strand. Da fällt die Entscheidung leicht, ein „Haushaltstag“ einzulegen. So geht es nach Frühstück und Hunderunde rüber nach Sines in das Industriegebiet um eine Tankfüllung für die Gasflasche zu bekommen. 

Danach fahren wir zum angepriesenen Intermarche und drei mal um den Block, wo der Supermarkt sich befinden soll. Da ist aber keiner. Aber an einem Parkplatz wird dort gewerkelt. Wir vermuten, da war der Intermarche einmal. Doch nur 1,3 km Luftlinie gibt es noch einen. Denn hier kann man an den großen Intermarches Wäsche waschen und für Camper ist meist auch eine Ver- und Entsorgung vorgesehen. Eine Tankstelle gibt es auch und mit nur 1,37 € bietet sie den Diesel recht günstig für portugiesische Verhältnisse an. Also wird der Tank auch noch gleich befüllt.

So wurde heute also eingekauft, Wäsche gewaschen, Schwarzwasser entsorgt und getankt am Intermarche in Sines. Nur Wasser wollten wir nicht an dem Hahn auffüllen, wo wir vorher unser Klo entsorgt haben. Kann man im Notfall machen, aber wir dürften noch den halben Tank voll haben. In der Zeit wo der Automat die Wäsche wäscht, wir haben heute den 18 Kilo-Automat genutzt, essen wir auf dem Parkplatz Mittag.

Dann geht es zur Lagune de Santo Andre. Dort hatte ich vor acht Jahren schon mal übernachtet und das sind nur ein paar Kilometer von Sines. Hinterm Parkplatz an der Lagune steht ein WoMo das garantiert nicht mehr von der GNR verjagt werden kann. Der Bewohner hat sich ganz augenscheinlich dort wohnlich niedergelassen. Aber bei dem diesigen Wetter haben wir irgendwie keine Lust die Nacht an der Lagune, hinter den Dünen zu verbringen. Deshalb gibt es nur einen Spaziergang mit den Hunden am Strand und dann brummt der Schwede wieder über die welligen Straßen der Rotalgarve und schaukelt dabei wie ein richtiges Schiff in der rauhen See. Nur 7 km Luftlinie aber 20 km Fahrstrecke weiter, liegt der Parkplatz oberhalb des Praia da Aberta Nova. Den laufen wir an. Die letzten Kilometer der Zufahrtsstraße wird gerade neu gemacht und so fahren wir auf blanken Füllboden. Also regnen darf es heute Nacht nicht, sonst müssen wir hier verweilen.

Ein Niederländer steht hier schon und später kommt noch ein wüstentauglicher MAN, der auf dem unteren Parkplatz sich seinen Stellplatz sucht. Für einen kurzen Moment kommt auch die Sonne raus aber gleich nachdem ich den Solarkoffer ausgepackt habe, versteckt sie sich auch wieder hinter einer dicken Wolkendecke. Nach einer Kaffeepause gibt es noch mal einen Spaziergang für die Hunde und Menschen am Strand. Wir parken so das wir beim Abendbrot Aussicht auf den rauhen Atlantik haben und die Brandung wird uns später in den Schlaf „singen“….



10.01 Freitag


Wirklich ein schöner Platz dort am oberhalb vom Strand.

Trotzdem entscheiden wir uns weiter zu ziehen. Irgendwie möchten wir zum Wochenende etwas Spektakuläres. Und das wartet 130 km entfernt auf uns. Nämlich das Cabo de Espichel. Also geht es um die riesige Lagune des Sado herum, und dann durch die Stadt Setubal immer in Richtung Westen, um dann nach Südwesten abzuknicken und am Kap zu landen.

Hier am Kap steht man hoch über dem Meer. Wir verstecken uns hinter dem Leuchtturm um ein wenig Windschutz zu haben. Aber der Wind ist auszuhalten. Ich habe hier oben schon eine sehr stürmische Nacht verbracht, dagegen weht heute ein laues Lüftchen.

Leider lesen wir im Internet, daß gerade gestern bei zwei Campern die Scheiben eingeschlagen und diese nach Wertsachen durchsucht wurden. Dies lässt uns mit dem Gedanken hadern, das Kap mit den Hunden zu erwandern. Wir machen erst mal Mittag und fahren dann noch mal in das nächstgelegene Dorf um irgendwie Wasser aufzutreiben. Denn der Tank meldet Bedarf an. Ich frage einfach am ersten Haus im Dorf, wo im Gemüsevorgarten ein Wasserschlauch liegt, ob man uns ein wenig Wasser für den Camper verkaufen würde. Der junge Mann vor Ort lehnt es wehement ab, für die Tankfüllung Geld anzunehmen. Im Gegenteil, er schenkt uns aus dem Gemüsegarten noch etwas Kohl… Wir „drängen“ ihm dann zumindest wenigstens ein Glas selbstgemachte Himbeermarmelade auf. Er lobt unser Auto.....den Mercedes, und fragt nach dem Baujahr. Wir loben das Gemüse im Vorgarten und wir sind uns einig, daß eigenes Gemüse viel besser ist, als aus dem Supermarkt ;)

Zurück am Leuchtturm des Kaps, erzähle ich einem britischen Paar, die gerade mit dem WoMo angekommen sind von den gestrigen Autoaufbrüchen. Sie entschließen sich zu uns auf den Stellplatz zu kommen. So kann eine Schiffsbesatzung wandern, während die andere an den WoMo‘s bleibt. Wir drehen gleich noch mal eine größere Runde mit den Hunden und dann genießen wir noch etwas die wärmende Sonne vor dem Schweden.


Blick zur Igreja de Nossa Senhora do Cabo


Zum Sonnenuntergang laufen wir hinunter auf den letzten Zipfel des Kaps auf dem die Gebäude der wahrscheinlichen, ehemaligen Beleuchtungsanlage stehen. Für mich schaut das so aus, als wurden dort einmal mit Dampf zwei Generatoren angetrieben, die Strom für ein Leuchtfeuer produzierten.

Wir schaffen es nicht ganz zum Schweden zurück, von dem wir den Sonnenuntergang genießen wollten, weil eine Wolken- oder Dunstwand am Horizont die Sonne ein paar Minuten eher verschwinden lässt. Da Vollmond ist, geht also auf einen Seite die Sonne unter und genau gegenüber geht der Mond auf.

Wie sagte ein anderer Reisende einmal zu mir. Woran merkt man das man eine längere Reise macht ? Wenn man mehrmals auf der Reise einen Vollmond bewundern kann….

Wir wünschen Euch Allen ein wunderschönes und friedvolles Wochenende.



-Für die Landratten -


Bei einigen scheint der Verdacht aufzukommen, hier an Bord des Schweden wird mit zweierlei Maß gemessen, was die Hierachie betrifft, weil ich meine Liebste des öfteren als Smutje betitel.

Die Seeleute unter uns wissen, das der Smutje eigentlich der wichtigste Mann an Bord ist denn mit Ausführung seines Jobs an Bord steigt oder fällt die Stimmung. Wenn der Smutje schlecht kocht, kann schon mal eine Meuterei ausbrechen.

Hier an Bord des Schweden hat der Smutje ja auch die Aufgabe des Bootsmannes übernommen, er kümmert sich also auch um andere wichtige Aufgaben. Und eigentlich ist er auch gleichzeitig der Reederer, also der Eigentümer des Schiffes. Denn der Schwede war ein Geschenk von mir zum Geburtstag meiner Liebsten . Ich selbst bin nur Kapitän und Maschinist… Oder sagen wir besser Schiffsführer und Maschinist, als Kapitän bedarf es eines höheren Patentes ;)

Ansonsten herrscht hier gelebte Demokratie an Bord nur ab und an wirft der eine oder andere sein Veto ein.

Nur bei der Navigation gibt es schon mal Differenzen….(zwei Navis = zwei Schiffsrouten zum Teil gepaart mit schlechtem Internet genau in dem Moment wo es nötig wäre)

Ahoi… :P



11-12.01


Bum-Bum-Bum---Bum---Bum...dröhnt es aus der Strandbar Areias da Telha am Hausstrand von Lissabon. Wir wollten heute unbedingt noch ein Stückchen weiter in den Norden fahren, ein Stück näher an Lissabon heran. Ich weiß gar nicht mehr, woher ich den Tipp für diesen Stellplatz habe, aber ich hatte ihn mir markiert.


Gestern Abend gab es noch einen wunderschönen Sonnenuntergang dort am Cabo Espichel. Da schifft es auch ganz schön ;) Luftschiffe (Flugzeuge) umkreisen das Kap beim Landeanflug auf Lissabon, Frachtschiffe umfahren im respektvollen Abstand die Klippen des Kap‘s und vereinzelt stehen Wohnschiffe auf herrlichen Stellplätzen auf dem Kap.




Wir genießen heute Morgen das sonntägliche Frühstück in wärmender Sonne vor dem Schweden. Da heute so gut wie kein Lüftchen weht, wird es gegen Mittag auch richtig warm in der Sonne. So hocken wir noch eine ganze Weile dort und unterhalten uns mit Herbert, der mit seinem T4 Synchro gestern Nachmittag bei uns auf den Stellplatz angekommen ist.





Doch irgendwann zieht es uns weiter. Erst einmal nur ein paar hundert Meter, zur Besichtigung der Anlage der Wallfahrtskirche Nossa Senhora do Cabo. Ein paar Händler haben dort schon ihre Tische aufgebaut und erwarten den sonntäglichen Besucheransturm.

Wir bewandern das Areal mit den Hunden, besichtigen die ehrwürdigen Mauern und fahren dann weiter an der Küste entlang Richtung Lissabon.


Kurz vor Aroira laufen wir noch einen Lidl an, die hier auch Sonntags geöffnet haben. Als wir weiter fahren, wundern wir uns kurz, warum das Navi auf dem letzten Stück , kurz vor dem Zielort einen Stau ankündigt…

Und dann wissen wir warum. Etliche Portugiesen drängen hinunter zum Strand. Das Wetter lädt ja auch dazu ein. Und die vorhandenen Wellen lassen sich durchaus schon surfen, wie man an den Gestalten draußen auf dem Wasser unschwer erkennen kann. Es ist rappelvoll und auf den letzten Metern zu den Strandparkplätzen geht es nur im Schritttempo weiter. Einmal in der Blechlawine gefangen, gibt es auch kein Entrinnen mit dem Schweden. Und keinen Platz zum Einparken für das Dickschiff. Überall wo mal ein PKW ausparkt, ist sofort der nächste zur Stelle und belegt den Platz. Also nehme ich es mit portugiesischer Gelassenheit, parke in zweiter Reihe neben einem Iveco.-Wohnmobil und dann sitzen wir es aus. Erst mal gibt es etwas zur Kaffeezeit, frisch erstanden im Lidl. Es ist doch Sonntag. Dann führt Sonja die Hunde einzeln aus, denn ich bleibe auf dem Fahrersitz hocken, falls doch der Iveco weg will. Den Sonnenuntergang genießen wir später in zweiter Reihe aus dem Auto heraus.



Kurze Zeit später kann ich dann ordentlich einparken und nun stehen wir hier direkt am Strand und lauschen der Brandung. Na ja, nicht ganz… aus der Bar dröhnt es herüber. Nach den BPM‘s zu schlussfolgern, ist das aber kein Techno oder ähnliches… Also ich muss sagen der Sound nervt eher. Aber ich war eh am überlegen, ob wir die Durchfahrt von Lissabon nicht in der Nacht erledigen...kann also sein das wir den Schweden noch mal starten.


Gestern haben ich mich dann doch dazu entschlossen ein Gästebuch einzurichten. Wir haben ja privat schon einige Rückmeldungen auf den Reisebericht erhalten. Wir würden uns freuen wenn wir auf dem Gästebuch das ein oder andere Feedback erhalten würden, so rein aus Interesse wer denn so den Blog liest. Also traut Euch.... ;)



13.01 Montag


Der Tag der Strände, könnte man sagen.

Gestern Abend haben wir doch noch ziemlich schnell den Strand direkt unter Lissabon verlassen.

In der Dunkelheit ging es über den Tejo auf der mautpflichtigen Ponte de 25 Abril und dann ein Stück durch Lissabon auf der Autobahn. Irgendwann landen wir auf der N6, die dann in die N247 übergeht und auf der wir Richtung Cabo de Rasa schippern. Einige Parkplätze direkt an der Straße laden zum Stehen ein. Wir entscheiden uns für den Parkplatz am Hotel Fortaleza do Guincho, am Praia de Cresmina. Die Wellen brechen mit einem ordentlichen Getöse an der felsigen Küste. Über Nacht, bei steigender Flut nimmt die Lautstärke noch einmal gehörig zu. Aber irgendwie ist es herrlich. Das sind halt Geräusche der Natur.


Praia de Cresmina


Nach dem Frühstück geht es mit den Hunden noch hinunter an den Strand und dann wieder auf die N247 um schon nach knapp 15 km am westlichsten Zipfel des europäischen Festlandes anzulanden.

Wir schießen zwischen zwei Busladungen asiatischer Touristen schnell das obligatorische Foto am Kap und sabbeln ganz entspannt mit einem Portugiesen. Anlass zu dem Gespräch, war wie so oft der 508er. Er selbst hat sich gerade ein 310er in Deutschland gekauft.



Dann geht es weiter auf der N und anderen kleinen, sich über die bergige Landschaft windenden Straßen zum Praia do Barril. Zwischendurch stoppen wir noch an einer Quelle und bunkern ein wenig Quellwasser. Am gut ausgebauten Strandparkplatz des Ortes Assenta machen wir Mittag. Wir stehen ganz alleine dort. Die Strände weiter nördlich in Portugal sind wirklich recht verlassen im Winter. Na gut, heute zieht auch eine dicke Wolkendecke über das Land.


Praia do Porte Barril


Nach Mittagsmahl, obligatorischem Mittagskaffee und Hunderunde geht es weiter über kleinste Straßen. Vorher muss noch der Abwasch erledigt werden, bei den Kurven und Straßen unterster Kategorie, würde sich das Geschirr aus der Spüle wohl im ganzen Schweden verteilen. Aber als alles sauber, trocken und an seinem angestammten Platz geräumt ist, kann die Fahrt weiter gehen.


Wir steuern den Ort Foz an. Ab und an schau auch ich in die viel berühmte und berüchtigte App Park4Night. Diese empfahl den Ort als Stellplatz, weil dort an einem Parkplatz eine Entsorgung für Wohnmobile vorhanden sein soll.

So kommt es das wir nach wenigen Kilometern Fahrt, an der Lagune des Flusses Sizandro parken. Hinter der Lagune, die man auf einer kleinen Brücke überqueren kann, beginnt der Praia da Foz.

Ein wirklich idyllisches Örtchen haben wir da für diese Nacht auserkoren. Ich nehme mal an, die meisten Häuser werden nur zur Saison genutzt. Jetzt ist der Ort wie ausgestorben. Ab und an kommt mal ein Auto und ein Einheimischer dreht eine Runde am Strand oder schaut von einem höher gelegenen Parkplatz auf die tosenden Wellen.

Wir drehen erst mal eine Runde mit Mascha und Egon am Strand, die wie immer wenn sie ohne Leine laufen dürfen, erst mal richtig frei drehen.

Dann machen wir es uns im Schweden gemütlich, schauen auf die Lagune und es gibt Kekse zum Tee… So lässt es sich aushalten.

Wir haben diesen ganzen Platz für uns allein. Und morgen vor der Weiterfahrt können wir sogar Entsorgen. Einen herzlichen Dank an die portugiesischen Gemeinden, die so etwas ermöglichen...



14.01 Dienstag



Nun sind wir da. Am Strand wo es die größten Wellen der Welt zu bestaunen gibt. Das hat sich erst seit 2011 herumgesprochen nachdem Garett McNamara hier eine über 23Meterewelle gesurft hat.


Wir kommen nicht in den Genuss solch Giganten zu sehen, aber auch die viel kleineren Wellen sind sehr imposant. Vier bis Fünf Meter sind heute vorausgesagt. Durch die Unterwasserschlucht vor Nazare sollen sich dann die Wellen auf das etwa dreifache anheben. So wurde mir das vorgestern erklärt. Keine Ahnung wie hoch die Wellen heute wirklich sind, aber wenn man die Jetski‘s mit den Surfern im Schlepptau da als kleine schwarze Punkte auf den Brechern rumzuppeln sieht und dann wie sich einer der Verwegenen auf solch einer Welle in die Tiefe stürzt, könnte die Umrechnung wohl hinkommen.



Wir sind nach dem Frühstück sowie Komplettentsorgung und Wassertankbefüllung dort in dem Örtchen Foz gestartet. Der Platz ist wirklich zu empfehlen, jedenfalls jetzt in der Wintersaison.

Der Egon macht allein einen Strandspaziergang. Schon irgendwie lustig wie er über die schmale Brücke zum Praia läuft, ich ihn rufe und er abwartend den Kopf dreht, kurz inne hält und dann doch seinen Weg fortsetzt. Nicht mal als ich den Schweden starte und 50 Meter weiter zur Entsorgungsstation fahre, bemüht er seinen kleinen schwarzen Hintern zurück. Erst geraume Zeit später erscheint er am Servicepunkt.


Dann ein Schreck heute. Genau an einer langen Bergauffahrt verliert der Schwede ordentlich an Leistung. Tank ist halb voll, aber hört und fühlt sich nach Dieselmangel an. Genau auf einer Autobahnbrücke rollen wir aus. Mist, nur noch ein paar Meter fehlen zur Abfahrt von der N8.

Sonja sprintet los um zu schauen wer uns da wegschleppen kann. Ich schmeiß mich unters Auto und baue den Vorfilter ab. Dieselfilter und Vorfilter habe ich ja erst in Corte Brique gewechselt, aber mit der Handpumpe bekomme ich keinen Druck aufgebaut. Also Dieselmangel. Ich sehe mich schon auf irgend einem Firmengelände die Dieselleitungen abbauen und solch Kram. Am oberen Ende des Vorfilters ist ein dicker Proppen. Schon der gewechselte Vorfilter hatte reichlich Dreck am Sieb. Tja, so ist das bei alten Autos. Oder liegt es am „günstigen“ Diesel am Intermarche ? Zum Glück kann man mit ein paar Handgriffen bei den Oldies alles regeln. Vorfilter wieder rein, entlüftet und gestartet. Runter von der Brücke und dann erst mal Sonja angerufen, das alles in Ordnung ist. Uff….

Als wäre nichts gewesen brummt der Schwede weiter. Ich rieche mal wieder aus allen Poren nach Diesel. Tja, Schiffsführer und Maschinist...sagte ich ja.

In Bombaral laufen wir noch einen Lidl an und es gibt zum Mittag schnell ein paar geschmierte Brötchen. Dann geht‘s weiter nach Nazare.

Wir stehen unweit des Leuchtturmes von wo man die beste Sicht auf die Wellen und den verwegenen Surfern und ihren Jetskifahrern hat. Also als erstes zur Klippe und geschaut…

Dann geht es später, kurz vor Sonnenaufgang noch mal hinunter zum Strand. Die Hunde können rennen und ich mache noch ein paar Bilder von den berstenden Wellen an den Klippen. Dabei erwische ich einen „Pic-Hunter“ der sich für‘s optimale Foto eine nasse Hose holt. Ich merke erst ein paar Minuten später, das ich den Typen dabei geknipst habe (...musste kurz mit Elna, einer lieben Freundin aus Deutschland simsen......ja simsen… das gibt es auch noch :D).

Also spurte ich dem Typen hinterher und zeige ihm das Foto, per WhatsApp hat er es nun auch ;)



15.01 Mittwoch


Schon früh um acht kommen die ersten Menschen wieder auf unseren Übernachtungsplatz gefahren, um rüber zu laufen zum Leuchtturm, dort an der Südspitze des Praia do Norte. Fotokameras mit riesigen Objektiven in der Hand, machen sie sich auf dem Weg das ultimative Foto einzufangen. Dabei ist es heute morgen eher ungemütlich. Ab und an jagt ein heftiger Schauer über das Land. Mich freut‘s, wird doch so die „Salzkruste“ abgewaschen. Nur mache ich mir Gedanken, ob wir den Berg wieder hinauf kommen, zur befestigten Straße. Das ist nämlich nur ein Sandweg da hoch, und der Weg ist „Erste-Gang-Pflichtig“, das heißt doch schon etwas steil. Aber die Straßenbauer haben gute Arbeit geleistet. Zwar sind die Regenrinnen noch tiefer als bei der gestrigen Abfahrt, doch der Schotterbelag hält und ist griffig genug um den Schweden zur Straße hoch brummen zu lassen.


Im Regen geht es durch Nazare und auf dem Weg nach Nadadouro laufen wir noch einen Intermarche an. Genau nebenan befindet sich ein Baumarkt. Auch dort kehren wir kurz ein um etwas zu erstehen. Und was sieht des Selbstversorgers Auge im Eingang des Baumarktes und lässt das Herz höher schlagen ? Eine geile Küchenhexe (Stahlkaminofen zum Kochen und Backen). Auf der einen Seite des Feuerraumes befindet sich der Backofen, wie man es gewohnt ist. Auf der anderen Seite ein Wassertank mit Auslaufhahn. So hat man immer heißes Wasser parat. Ich habe so etwas schon bei alten Öfen gesehen, aber wusste nicht das es die noch neu gibt. Und dann für nur 489,-€ wenn ich mich richtig erinnere. Nicht schlecht….


Nur ein paar Kilometer weiter landen wir bei Heike und Willi. Ich finde auf Anhieb nicht das Haus, aber irgendwie hat sich die Straße in den letzten acht Jahren auch verändert. Doch durch Nachfrage bei einem Portugiesen nur drei Häuser weiter, weiß ich dann doch das ich richtig bin.

Leider sind die beiden nicht zu Hause, allerdings wussten sie ja auch nicht das sie Besuch bekommen würden. Ich wusste ja bis heute morgen auch noch nicht das wir sie besuchen wollen, hatte das nur irgendwo im Hinterkopf… ;)

Also gibt es paar belegte Brötchen zum Mittag im Schweden, ich schreibe den beiden einen Zettel das wir da waren und dann fahren wir  den knappen Kilometer runter zur Lagune von Obidos und gehen mit den Hunden spazieren. Die Sonne ist auch raus gekommen…


Lagune bei Nadadouro


Dann geht es noch ein paar Kilometer weiter, auf ein Kap das man unbedingt gesehen haben sollte, wenn man in Portugal sich aufhält. So jedenfalls meine Meinung. Der Ort Peniche liegt sozusagen mitten im Atlantik. Nur eine schmale Landzunge verbindet das Kap mit dem Festland. Und einmal um den gesamten Ort herum befindet sich eine echt geile Küstenlinie. Felsig, schroff und von hohen Brechern umspült. Wir laufen direkt die Landzunge Papoa an und bewandern sie mit den Hunden.


Papoa


Danach geht es weiter zur Westküste des Kaps an der am südwestlichen Zipfel der Leuchtturm steht. Auch dort machen wir noch einen kurzen Spaziergang und bewundern die Felsformationen, geschaffe von den unaufhörlichen Angriffen des Atlantiks auf das Festland.

Für die Nacht suchen wir uns aber einen Stellplatz kurz unterhalb von Peniche, an der Steilküste von Consolasao. Von hier können wir die Brecher sehen, die dort drüben bei Peniche an die Felsen krachen und etliche Meter hoch ihre Gischt auf‘s Kap verteilen.

Mittlerweile zieht die Dämmerung über das Land und die Lichter der Ortschaften beleuchten den Küstenstreifen und die Leuchttürme schicken ihren Lichterschein auf Reise.

Während ich hier sitze und am Reiseblog arbeite, klappert der Smutje in der Kombüse und zaubert uns ein lecker Abendbrot. Untermalt wird die ganze Szenerie von dem Rauschen der Brandung dort unten am Strand…. Was soll ich dazu schreiben ….außer… einfach geil !


16.01 Donnerstag


Der Regen prasselt auf den Schweden. Wir wussten aber, das da noch was kommt heute Abend. Wetteronline und auch windy.com hat es voraus gesagt.

Im Norden soll das dann so bleiben für die nächsten Tage. Südlich von Lissabon soll nur diese eine Wand durchziehen. Von 18 bis 21 Uhr, hier wo wir stehen. Am Barragem do Pego do Altar, ganz in der Nähe von Santa Susana. Zum Glück habe ich mich entschieden, beim zweiten Anlauf doch noch von dem unteren Stellplatz weg zu fahren. Somit parken wir jetzt weiter oben, in „Griffweite“ vom Teerband. Aber die Geschichte von Anfang an…..


Wir sind heute morgen nach einer unruhigen Nacht also aufgebrochen von der Steilküste, dort kurz unterhalb von Peniche. Der Wind hatte über Nacht noch mal an Stärke zugenommen und durch die Böen den Schweden ordentlich in Schwingungen versetzt. Auch das Getöse der Brandung hat noch mal ordentlich zugenommen, wie immer bei ansteigender Flut.


windiger Schlafplatz bei Consolasao


Die Crew hat sich für die südliche Richtung entschieden. Nach dem Studium der Wettervorhersage wurde diese Entscheidung noch einmal bekräftigt. Schnell war ein Weg im Inland um Lissabon herum gefunden und ich muss sagen für portugiesische Verhältnisse kamen wir richtig gut voran auf den Nationalstraßen. Die waren heute in in einem bedeutend besseren Zustand, als die an der Küste.

So waren wir schon irgendwann gegen 14 Uhr am offiziellen Stellplatz an der Staumauer des Stausees. Und bekamen einen Schreck. Der Stellplatz war gut besucht so das Kuschelcamping angesagt war. Auch ein paar Meter weiter, hinter der Staumauer, der kleine Platz war schon voll. Irgendwie schon lustig. Überall ließt man das die Küste mit Wohnmobilen voll gestellt sein soll aber man im Innenland alleine und ruhig stehen kann. Also wir standen die letzten drei Nächte ganz allein an der Küste und zumindest zwei Plätze davon waren echt groß…

Gesellschaft mögen wir ja aber auf Kuschelcamping hatten wir keine Lust, also sind wir ein paar Kilometer weiter gefahren und dann im Örtchen Santa Susana zum Stausee abgebogen. Ein Teersträßchen führt bis an den Stausee und dann geht es auf Pisten zum See hinunter. Und Stellplätze gibt es da ohne Ende.


Barragem do Pego do Altar


Wir haben es uns mit einem Kaffee in der Sonne gemütlich gemacht und die Hunde begutachteten das Terrain. Dann kamen die ersten Wolken. Also war Solarkoffer wieder verstauen und mit den Hunden eine Runde am See drehen angesagt. Wir sind schon ein ganzes Stück in Richtung Staumauer gewandert, als Mascha plötzlich arg blutend aus einem Wäldchen kam. So ein Mist. Sie hat sich doch glattweg einen Ballen an der rechten Vorderpfote schon arg aufgeschnitten. Aber ohne eine Mine zu verziehen kommt sie angetrabt. Also hieß es jetzt, schnurstracks zurück zum WoMo. Dort angekommen haben wir die Wunde gereinigt und gesehen, das der Ballen wirklich fast abgetrennt ist. Ein Tierarzt muss das begutachten, unbedingt. Also einen Verband angelegt und dann im Netzt gesucht. In nur 15 km soll es eine Tierarztpraxis geben. Wir finden sie auf Anhieb und es ist noch Sprechstunde. Die junge Tierärztin reinigt und begutachtet die Wunde und erklärt uns, daß der Ballen nicht genäht werden kann. So gibt es einen neuen Verband und Medikamente für Mascha und verordnete Ruhe… Na toll… Mascha der zappelige Hund soll sich jetzt 14 Tage ruhig verhalten….

Auf der Rücktour zum Stausee gibt der Schwede durch Leistungsmangel zu erkennen, daß es ihm nach mehr Diesel dürstet. Hm….eigentlich müsste doch noch genug… Aber ich kippe den Reservekanister in den Tank und ab geht es zur nächsten Tankstelle. Wir nehmen nur Bares sagt der junge Tankwart… ich zahle immer bar, ist meine Antwort ;)

Mit Diesel im Wert von 100 € im Tank geht es dann wieder Richtung Stausee. Wir parken auf haargenau der gleichen Stelle wie beim ersten mal, aber wie schon erwähnt, habe ich noch mal umgesetzt.

Ach ja...und ich stelle fest das ich mich beim Berechnen des letzten Tankstopp geirrt habe und somit von knapp 100 km mehr Reichweite ausgegangen bin. Also eindeutiger Pilotenfehler…

Auch hat sich der Schwede auf den Küstenstraßen mit ihrem auf und ab fast 17 Liter auf 100 km genehmigt….

Na ja, und die Tankanzeige bei einem DüDo ist ja sowieso eher als lediglicher Hinweis, daß noch Treibstoff im Tank sein könnte, zu betrachten. Jedenfalls wenn man so ein nachgerüstetes 150-Liter-“Fass“ am Unterboden hängen hat ;)

Ich gelobe das nächste mal eher zu tanken…

Und während ich hier getextet habe, hat es auch aufgehört zu regnen.


17.01 Freitag


Wir haben einen Termin bei einer deutschsprachigen Tierärztin. Nach vier Tagen sollte ja noch mal ein Tierarzt auf die Wunde bei Mascha schauen. Und da wir von dieser Tierärztin hier unten im Süden schon gehört hatten, nehmen wir Kontakt auf. Sie meint wir sollten nicht bis Montag warten und schon haben wir einen Termin für morgen.

Also planen wir die Route mal wieder um. Eigentlich wollten wir noch im Inland bleiben und weiter südlich fahren. Südlich sind wir jetzt auch gefahren aber dabei noch westlich. Wieder an die Küste. Das passt gerade….

Wir haben nämlich dort oben auf der Staumauer von Corte Brique eine taffe junge Frau kennen gelernt, nur reisten wir nächsten Tag schon ab, so dass es nur bei einem kurzen Kennenlernen blieb. Wir kontaktieren sie kurz ob sie noch auf der Mauer steht, aber sie ist gerade rüber an die Küste und das passt dann recht gut für ein Wiedersehen. Denn in die Gegend müssen wir eh.

Ich schrieb taffe, junge Frau. Warum taff. Na das möchte ich kurz erklären. Erst mal fährt sie ein wahres Schlachtschiff von LKW in der 7,5er Klasse. Mit einem Zehnmeterschiff muss man schon umgehen können. Aber der Grund des Reisens, oder besser gesagt des Lebens im LKW ist der eigentliche Grund für unsere Bewunderung. Ihr Sohn, ein aufgeweckter junger „Kerl“ würde das deutsche Schulsystem nur mit Drogen absolvieren können. Ach nein, in diesem Fall nennt man das ja Medikation. Wenn Studenten sich das Zeug einwerfen, damit sie den Anforderungen des Studiums stand halten, dann nennt man das Drogen.

Na jedenfalls hat die junge Frau es nicht über das Herz bringen können, ihr geliebtes Kind mit Medikamenten zudröhnen zu lassen und hat ihr bürgerliches Leben aufgegeben, sich einen Van gekauft, und sich ohne festen Wohnsitz gemeldet um mit dem Kind frei leben zu können. Das nenne ich mal Mutterliebe ! Wer es will und sich ein wenig anstrengt, kann auch aus dem Haus auf sechs Rädern das nötige Geld verdienen um nicht aus dem System zu purzeln.

So leben die beiden jetzt in einem LKW (der Van war als Lebensmittelpunkt doch zu klein) und der junge Mann kann der sein und bleiben, der er ist. Er muss nicht mit Medikamenten vollgestopft in ein Schulsystem das aus ihm einen braven Arbeitsroboter macht…

So stehen wir heute also auf dem Parkplatz am atemberaubenden Praia do Carvalhal.

Nach Käffchen und Laberrunde schnapp ich mir den Egon und drehe eine Runde auf dem Küstenwanderweg. Der Ausblick von den Felsen auf den Atlantik ist wieder mal einfach nur geil…!



Die Mascha darf ja nicht und muss am Schweden bleiben.

Egon hat es heute aber auch nicht leicht. Im NachbarWoMo ist die Hundin gerade läufig und der Egon ist schwer verliebt. Also steht, sitzt oder liegt er die ganze Zeit leicht erregt fiepend da und möchte soooo gerne hinüber zu der Dame….

Und wir dachten diese nervenden Zeiten sind bei dem alten Knaben vorbei. :(


Am Abend checkt Sonja noch mal die genaue Adresse von der Tierärztin, die wir morgen um elf anlaufen sollen und siehe da. Von unserem Stellplatz aus sind es nur 14 km. Na da hat das Schicksal doch mal wieder etwas günstiges für uns arrangiert.

Und nach Nachfrage heute, erfahre ich auch noch das der Scheibenwischermotor schon seit Dienstag auf Reisen ist. Das Grundstück an den er gesendet wird liegt auch nur 51 km von unserem heutigen Stellplatz entfernt. Das sollte passen….



18.-19.-20.01


Wochende vorbei. Eigentlich ist auch nicht viel passiert. Wir standen also dort am Praia do Carvalhal und hatten kein Netz. Also nix auf Vodafonbasis, komischerweise ging Alditalk und so haben wir Sonjas Restguthaben verbraten. Aber für‘n Blog hatten wir eh nix zu texten.

Ich hatte endlich mal Zeit… oder so rum...ich habe mir endlich mal Zeit genommen um auf der Gitarre zu klimpern. Und wir haben die Weißwarenfahrer gestern verschreckt, als wir uns mit der Nachbarin vor den LKW‘s gehockt haben und in der Nachmittagssonne Mantren und Heillieder zum Besten gaben… aber der Energielevel war okay ;) Auch auf der Batterie, denn der Solarkoffer hat wieder mal den ganzen Tag der Platte auf dem Dach beim Laden geholfen.


Samstag Vormittag waren wir bei der deutschen Tierärztin. Sie sagt, sie hätte den Ballen genäht. Aber nun ist es halt zu spät und muss so heilen. Aber das sollte gut klappen….

Mascha darf also nur mit Verband und Tüte drüber kleinere Runden drehen.

Doch gerade waren wir bei Ebbe am Rio Mira spazieren. Wir stehen nämlich gegenüber von Vila Nova de Milfontes am Fluss, kurz bevor er in den Atlantik mündet. Tolle Gegend. Bei Ebbe erreicht man Buchten am Fluss die sonst nicht zu Fuß zu erreichen sind. Ein starker und auch recht kalter Wind bläst aus dem Innenland. Aber auf Längen besser als das Schneegestöber in Spanien….


Heute wurde dann mal wieder eine Waschmaschine angefahren. Leider wollte der Trockner so gar nicht richtig werkeln. Auch nach zwei Durchgängen war die Wäsche noch feucht. Aber wir haben heute am Stellplatz eine Lösung gefunden. Wie die echten Aussteiger ;)



Dann waren wir noch in Odemira an einem Intermarche zum Entsorgen und auch noch mal 50 Euronen an Diesel in den Tank zu füllen.

Die Paketverfolgung sagt aus, daß der Wischermotor kurz vor der Auslieferung steht. Also hoffen und beten das der jetzt auch wirklich endlich ankommt. Dann geht es rüber zu Bianca und Mario den Motor abholen und dann noch mal auf die Staumauer von Corte Brique. So der Plan. Mal sehen ob der sich ändert oder nicht.


Ausblick aus dem Schweden auf Vila Nova de Milfontes und dem Rio Mira

21.01. Dienstag


Die Paketverfolgung sagt, das Paket wurde zugestellt. Also begeben wir uns so langsam in Richtung Bianca und Mario.

Aber erst mal gibt es heute früh einen Spaziergang am Rio Mira bis zur seiner Mündung in den Atlantik. Der Wind heute früh ist noch genauso böig und kalt wie gestern.

Wir fahren dann über die Brücke in den Ort Vila Nova de Milfontes und parken den Schweden um durch den Ort zu schlendern. Es geht runter bis zum Fluss und wieder rauf bis zum Castell und durch die Altstadt. Wir schauen kurz in die Markthalle und genehmigen uns zum Mittag eine Pizza beim Inder. Hier in der Region sind eh auffallend viele Inder unterwegs. Berichtet wurde uns, das sie als Billiglohnarbeiter auf den Plantagen arbeiten. Das wiederum finden die Portugiesen gar nicht lustig. Und die Portugiesen sind wohl eines der Völker auf der Welt, die wirklich als gastfreundlich und weltoffen angesehen werden können. Aber so ist das mit der Globalisierung…. Irgendwie gibt das nur Unfrieden.


Irgendwann am frühen Nachmittag brechen wir auf in das Hinterland des Alentejo. Ich wähle absichtlich eine der kleinen Straßen durch das Innenland. Und klein ist die wirklich… also auf jeden Fall echt schmal. Bei Gegenverkehr, auf 15 km waren es nur drei oder vier Autos, muss man schon mal weit auf den Randstreifen ausweichen. Lustig ist, daß dieses Sträßchen trotzdem eine Mittellinie besitzt.



Wir bunkern an einer Quelle wieder mal frisches Quellwasser und dann suche ich uns im „Campo“ einen Stellplatz. Ich kenne da einen Weg, der als ganz normale Straße, es gibt Wegweiser zu Ortschaften, durch einen Bach führt. Also gibt es für den Schweden einmal eine richtige Furt.



Na ja, zwei mal. Wir wenden und dann noch mal durch den Bach und in der Nähe der Hauptstraße suchen wir uns eine Einfahrt eines unbewohnten Hofes als Stellplatz für die Nacht aus.

Ich weiß nicht warum, aber ich mag diesen Landstrich einfach. Hier könnte ich mir auch ein Leben vorstellen. Aber ich hörte in den letzten Jahren gab es zwei bis drei Wochen im Sommer mit Temperaturen über 40 Grad. Das ist natürlich nix für Nordeuropäer….

Doch die Gegend ist einfach anziehend.





22-23.01 Mittwoch – Donnerstag


Mittwoch lassen wir es ruhig angehen, denn wir sind erst um 12 Uhr mit Bianca verabredet um unser Paket in Empfang zu nehmen.

So hängen wir im Schweden am Vormittag ab und drehen dann noch eine Runde durch Amoreiras-Gare, sind dann aber doch schon um 11 am Grundstück.

Ein kurzer Plausch mit Bianca und wir setzen die Reise fort in Richtung Corte Brique auf die Staumauer. Da steht man gerade und ruhig, da lässt es sich gut schrauben. Aber erst „amanha“ nicht „hoje“. Also morgen und nicht heute.

Mit dem Wetter haben wir Glück. Die Sonne lässt sich zwar so gut wie nicht sehen, aber der angesagte Regen bleibt uns erspart. Obwohl die dunklen Wolken und der Dunst die Landschaft in ein schon fast mystisches Licht taucht.



Heute passt es dann super, das wir in dem schmalen Korridor zwischen zwei Wolkenbänken liegen, die ein riesiger Wirbel vom Atlantik her kommend, über die iberische Halbinsel schiebt. Das heißt wir haben den ganzen Tag Sonne und die Batterie freut sich über Solarstrom. Das Auto bekommt die Tage eine Innenreinigung und ich schraube am Schweden rum. Wir können jetzt wieder wischen bei Regen….


Am Nachmittag kommt der Lars noch vorbei zur Verabschiedung. Wir trinken Käffchen und es gibt portugiesische Kekse von der Bäckersfrau, die Lars mitgebracht hat. Also die Kekse hat er mitgebracht. Nicht die Bäckersfrau. Apropos Frau, wenn sich eine Dame unter 40 ein Leben im Campo im Landstrich Alentejo vorstellen kann... ich weiß da einen jungen Mann der dort ein vortrefflich Häusschen hat. Schön am Südhang gelegen. (Das war jetzt nicht abgesprochen...)  ;)

Der Smutje hat uns zur Feier des Tages ein Dessert aus Joghurt und Erdbeermus bereitet. Eigentlich kann der Lars ja nicht so lange bleiben, doch wir quatschen bis zum frühen Abend. Die Verabschiedung fällt nicht leicht, gerne würden wir noch länger hier in der Gegend verweilen. Da hat sich der Lars auch wirklich einen schönen Landstrich als neue Heimat ausgesucht.

Ein belgischer LKW ist auf der Staumauer am frühen Nachmittag eingelaufen und gegen Abend kommt noch ein französischer Ex-Pferdetransporter. So stehen wir heute Nacht also zu dritt hier oben und schauen auf das Dorf da unten im Tal….



24-25.01 Freitag / Samstag


Gestern gab es Kuschelcamping vom Feinsten. Unzählige Wohnmobile scheinen den Regentag und die Nacht hinter Sagres am Fortaleza de Sagres verbringen zu wollen. Da steht man sicher und weiß das man am nächsten Tag den Schlafplatz auch wirklich verlassen kann und dies nicht in einer Modderschlacht endet.

Wir sind dort sogar verabredet.Vormittags brechen wir auf in Richtung südwestlichste Landspitze Europas. Kurz nach dem Start kommt dann auch der angesagte und von den hier Lebenden sehnsuchtsvoll erwarteten Regen. In Vila do Bispo laufen wir den uns schon bekannten Lidl an. Dann fahren wir ein paar Kilometer weiter in Richtung Lagos und warten an einem Keramikmarkt, das dieser nach seiner Mittagspause wieder öffnet. In dem Markt gibt es Tassen und Teller und was es sonst noch so aus Keramik gibt, in Hülle und Fülle… Man kann sich gar nicht leicht für etwas entscheiden.

Irgendwann brechen wir dann auf nach Sagres, entsorgen dort noch mal am Intermarche und bunkern Wasser. Dann läuft der Schwede den riesigen, gepflastereten Parkplatz am Fortaleze an. Und wir sind erst mal schockiert. Mit so einer Menge an WoMo‘s hatten wir echt nicht gerechnet. Wie sollen wir denn da das Zimmermannteam zwischen den ganzen Tupperdosen finden. Aber wir finden sie auf Anhieb. Der Michael steht da und winkt uns zu. Wir freuen uns die beiden widerzusehen und verabreden uns gleich zu einer Laberrunde auf einen Tee….

Natürlich bleiben wir auch auf dem Platz, denn eines muss man zugeben. Schlafen konnte man dort wirklich gut. In der Ferne ist sogar die Brandung auszumachen, die dort an das Kap schlägt.


Kuschelcamping


Heute Vormittag fahren wir dann ganz gemütlich rüber zum Leuchturm am Cabo Vicente.

Die nicht ganz 100 Meter hohen Klippen sind schon imposant. Ganz an der Spitze des Kap‘s steht der Leuchturm und schickt des Nachts seinen Lichtstrahl weit hinaus auf das Meer um von der gefährlichen, äußersten, südwestlichen Ecke des europäischen Festlandes zu warnen.

Wenn ich mich recht erinnere ist hier auch der makabere Selbstmörderfelsen zu finden.


am Cabo Vicente


Nach einer Runde auf dem Kap fahren wir alle gemeinsam an einen ganz bestimmten Strand des Zimmermannteams.

Der Praia do Cordoama zieht noch mal alle Register um uns den Abschied von der Westküste nicht leicht zu machen. Die steile Abfahrt auf schmalsten Teerband, der feine Sandstrand und die felsige Kulisse an der immerfort der Atlantik seine Wellen anlanden lässt, zeigt uns wieder einmal das die Südwestküste Portugals einfach traumhaft ist. Wir genießen noch einmal die Zeit am Strand und wenden uns dann wieder nach Osten. Mach‘s gut Westküste, es war wieder einmal echt geil…..


Praia do Cordoama



Hinter Budens links ein paar Kilometer in das Innenland hinein residiert der Walter. Walter ist ein deutscher Metzgermeister, der hier sein Domizil aufgeschlagen hat und leckere Sachen aus Wurst und Fleisch an den Mann bringt. Wir laufen ihn am frühen Nachmittag an und ich erstehe ein paar Kostproben seiner Kunst. Habe heute Abend schon mal probiert. Die Wildschwein- sowie die Hammelsalamie sind echt Klasse. Wer es selbst probieren möchte, findet den Walter hinter Barao de Sao Miguel auf der rechten Seite kurz vor Barao de Sao Joao….


Wir steuern die Schiffe nochmal hinunter an den Praia do Boca de Rio und schauen eine Zeit lang den Anglern zu. Heute nächtigen wir nicht auf dem Parkplatz am Praia. Denn in der portugisischen Presse soll von Räumungen berichtet worden sein und so wollen wir unser Glück heute mal nicht auf die Probe stellen.

Also suchen wir uns einen Stellplatz im nahe gelegenen Ort Saloma. Dort gibt es einen großen Sandplatz direkt am Rande des Ortes der zum Nächtigen von einigen WoMo‘s verwendet wird.

Wir drehen noch eine große Runde durch das Dorf und genießen die Aussicht auf den Praia da Salema.


26.01 Sonntag


Ein Sonntag mit etwas Sonne, aber nicht genug um die Batterie zu laden. Deshalb wird heute Abend noch mal richtig gekuschelt…..

Am Morgen gab es also auf dem Stellplatz dort bei Saloma frisch gebackene Brötchen aus dem Campingbackofen. Wir haben dort bestens geschlafen. Dafür das der Platz direkt am Ort ist, kann man über die Ruhe nur zufrieden sein.

Wir machen ein langes Frühstück und irgendwann am späten Vormittag brechen wir auf zur Quelle nach Budens. Ich vergesse den Verschlussdeckel des Einfüllstutzens drauf zu schrauben. Das fällt mir einige Stunden später auf und ich geb dem Schweden die Sporen, die 15km zurück zur Quelle. Aber vergebens, der Deckel ist weg. Tja, so eine Langfahrt ist immer irgendwie mit mehr oder weniger Verlusten behaftet.

Das Zimmermannteam macht sich in der Zeit unserer Deckelsuche auf Stellplatzsuche.


Vorher trafen wir uns beide am Ponta da Piedade. Ich hatte den Ort empfohlen weil das irgendwie ein Höhepunkt der Algarve überhaupt ist. Die Sandsteinküste hier zieht alle Register mit Grotten, Torbögen und Senklöchern. Es ist Sonntag und somit ist die Steilküste gut besucht. Wir landen mit dem Schweden und parken direkt beim Zimmermannteam vor dem großen Parkplatz am Ponte de Piedade. Wir waren vorher noch bei Walter. Der Fleischermeister organisiert nämlich auch Gasflaschen. Also wir konnten unsere leere Gasflasche bei ihm lassen und haben sie heute gefüllt wieder abgeholt. Das nenn ich mal Service.

Wir schnappen uns die Hunde und drehen eine lange Runde an der Sandsteinküste. Natürlich darf der obligatorische Abstieg in eine der Grotten nicht fehlen. Ich glaube das ist eines der meist fotografiertesten Sehenswürdigkeit in Portugal. Jeder zückt da unten sein Kamera, heutzutage das Handy, und drückt ab.



Aber auch oben herum kann sich die Kulisse sehen lassen. Beim Hinabschauen in die Senklöcher bekommt man ein mulmiges Gefühl. Irgendwie wie der Blick in den Schlund eines riesigen Ungeheuers. Ganz da unten rauscht der Atlantik… Auch fehlt es hier gänzlich an Absperrungen. Hier ist der Mensch noch selbst für sein Handeln verantwortlich. Große Schilder weisen auf die Gefahren hin, aber abgesperrt ist so gut wie nichts. Also heißt es sich vorsichtig mit den Chinaschlappen an den Rand des Abgrundes herantasten ;)



Zurück am Schweden bemerke ich den fehlenden Verschlussdeckel. Dann gehts zurück zur Quelle. Und danach auf Stellplatzsuche. Wir kontaktieren das Zimmermannteam, welches sich bereits einen Stellplatz in Portimao ausgesucht hat. Direkt am Arade, eingeklemmt zwischen Bahnstrecke und Einkaufszentrum gibt es einen brandneuen Stellplatz für Wohnmobile. Da die Bauvorhaben noch nicht gänzlich abgeschlossen sind, wird der Platz momentan für 3 € pro Nacht offeriert. Strom ist dabei inklusive. Und genau dieser Punkt lässt mich den anfänglichen Schock über die Kuschelcampingparty schnell vergessen. Die letzten Tage wurden wir von der Sonne nicht verwöhnt und der Wohnraumbatterie mal eine Nacht Strom vom Ladegerät zu gönnen lässt uns den Schweden zum Kuschelcamping einreihen.

Da steht er nun, aber Dank seiner Form und Farbe tanzt er gar nicht aus der Reihe bei der Tupperparty… ;)


....such den Schweden ;)



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